Wer sich heute neue Leuchtmittel anschafft, trifft dabei auf die Angabe Lumen. Diese bezieht sich auf die Helligkeit der Lampe. Viele Verbraucher rechnen aber lieber in Watt und sind die alten Watt-Angaben noch gewohnt, die früher üblich waren. Hier erfahren Sie, wie die Umrechnung gelingt.
LED in Watt umrechnen: Leuchtmittel im Überblick
LED sind die Leuchtmittel der Zukunft, denn sie weisen im Vergleich zu Glühlampen oder Halogenlampen eine überlegene Energieeffizienz auf. Für die Erzeugung des Lichts setzen die elektrisch arbeitenden LED auf eine Leuchtdiode. LED-Lampen benötigen viel weniger Energie als herkömmliche Leuchtmittel, halten länger und bieten eine große Auswahl an Helligkeiten und Leuchtfarben. Zudem lassen sich die LED dimmen und es sind viele Bauformen für verschiedene Einsatzbereiche verfügbar. Viele hochwertige LED haben auch nach über 30.000 Brennstunden noch immer nicht das Ende ihrer Lebenszeit erreicht.
Es verwundert daher nicht, dass Haushalte in der Anschaffung der energiesparenden LED eine langfristige Investition sehen. Sind erst einmal alle Leuchtmittel im Haushalt ausgetauscht, macht sich die hohe Energieeffizienz der LED auf der Stromrechnung deutlich bemerkbar.
LED-Leuchtmittel: Was bedeutet die Watt-Angabe?
Die Watt-Angabe hat erst einmal gar nichts mit der Helligkeit eines Leuchtmittels zu tun. Die Watt geben nur an, wie viel Leistung eine Lampe besitzt. Allerdings ist es bei den herkömmlichen Glühlampen so gewesen, dass ein bestimmter Watt-Verbrauch immer mit einer im Verhältnis dazu gleichbleibenden Helligkeit einherging. Aus diesem Grund war die Watt-Angabe so praktisch. Der Käufer wusste sofort, wie hell die Lampe sein wird und gleichzeitig, mit welchem Stromverbrauch zu rechnen ist. Ein solch einfacher Zusammenhang ergibt sich bei den modernen LED allerdings nicht mehr.
Was bedeutet Lumen?
Lumen ist die heute gebräuchliche Einheit für die Angabe der Helligkeit von Leuchtmitteln. Physikalisch wird der Lichtstrom in Lumen gemessen. Dabei wird das gesamte von einer Lampe abgestrahlte Licht gemessen. Lumen werden verwendet, um verschiedene Leuchtmittel und deren Helligkeit besser vergleichbar zu machen. Das ist mit einer einfachen Watt-Angabe nämlich nicht möglich. Der Grund dafür ist, dass bei LED-Leuchtmitteln kein gleichbleibendes Verhältnis von Lumen und Watt mehr gegeben ist. Bei Glühlampen konnte die Lumen-Angabe noch durch Watt ersetzt werden, weil sich bei gleicher Watt-Zahl immer die gleiche Helligkeit ergab.
LED-Leuchtmittel weisen gegenüber Glühbirnen den entscheidenden Vorteil einer viel besseren Lichtausbeute auf. Es muss also weniger Leistung aufgenommen werden, um den gleichen Lichtstrom und damit die gleiche Helligkeit zu erzeugen. Jede LED verhält sich in dieser Hinsicht aber anders und erreicht eine andere Effizienz. Das ist der Grund dafür, weshalb es keinen einfachen Zusammenhang zwischen Leistungsaufnahme und Helligkeit mehr gibt. LED der höchsten Effizienzstufe kommen mit besonders wenig Strom aus und erzeugen daraus dennoch viel Helligkeit. Aus diesem Grund ist es so wichtig, die Helligkeit in Lumen direkt anzugeben.
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So rechnen Sie Lumen in Watt um
Bei einer modernen LED ist davon auszugehen, dass sich mit 5 Watt etwa 400 Lumen erzeugen lassen, mit 7 Watt 600 Lumen und mit 11 Watt 1050 Lumen. Mit 14 Watt wird bereits eine besonders hohe Helligkeit von 1500 Lumen erreicht. Mehr Watt benötigen LED eigentlich nicht, für eine normale Glühlampe ist hier aber noch längst nicht Schluss. Selbst mit 100 Watt werden erst 1380 Lumen erzeugt und damit immer noch weniger Helligkeit als bei einer LED mit 14 Watt. Halogenlampen sind hier etwas besser, reichen aber immer noch nicht an die Effizienz einer LED heran. Mit 100 Watt erzeugen die Halogenlampen 1700 Lumen.
Grundsätzlich gilt: Durch technische Verbesserungen ist zu erwarten, dass eine LED in Zukunft mit noch weniger Watt die hier angegebenen Helligkeitswerte erreichen kann. Eine simple Umrechnungsformel existiert also nicht, da immer die verwendete Technik eine Rolle spielt.
LED nach Watt einkaufen
Wenn man weiß, wie viel Watt eine LED benötigt, um die Helligkeit einer Glühbirne zu erreichen, kann man seine LED auch nach der Wattzahl einkaufen. Um die gleiche Helligkeit wie bei einer alten Glühbirne mit 60 Watt mit der neuen LED zu erreichen, muss man sich zum Beispiel für ein Leuchtmittel mit 10 Watt entscheiden. Hat die Glühbirne vorher 100 Watt geleistet, muss es eine LED mit ungefähr 20 Watt sein. Wer möchte, kann also einfach weiterhin nach den Watt-Angaben einkaufen und muss auf die Lumen gar nicht achten.
LED im Vergleich mit Halogenlampen
Grundsätzlich gilt, dass eine alte Halogenleuchte mit etwa 15 bis 20 Watt durch eine 3 Watt starke LED ersetzt werden kann. Grundsätzlich ist der Anwender also auch deutlich effizienter unterwegs. Doch auch hier gilt, dass immer die verwendete Technik für die LED entscheidend ist. Zwischen verschiedenen LED bestehen durchaus Leistungsunterschiede. Hier muss der Anwender bereits sein, ein wenig zu experimentieren und die in diesem Beitrag gemachten Angaben als Richtwerte zu verstehen.
LED-Watt Umrechung: Hintergrundwissen zur Helligkeit von Leuchtmitteln
Selbst die Angabe der Helligkeit in Lumen lässt noch einigen Spielraum bei der Interpretation der Helligkeit. Lumen gibt zwar die Intensität des Lichts an, sagt aber nichts über dessen Verteilung im Raum aus. Wichtig für die wahrgenommene Helligkeit ist nämlich auch der Abstrahlwinkel. Für LED ist ein schmaler Abstrahlwinkel typisch, bei einer Glühlampe hingegen wird das Licht praktisch rundum abgestrahlt. Aus diesem Grund ist es häufig möglich, eine LED mit einem etwas geringeren Helligkeitswert als gewöhnlich zu wählen. Durch den geringeren Abstrahlwinkel ergibt sich dann doch die gleiche Helligkeit. Die erreichbare Helligkeit hängt also von der Qualität der Dioden, deren Anzahl und vom Abstrahlwinkel ab.
Neben den Angaben zur Helligkeit findet der Käufer bei jedem Leuchtmittel auch Angaben zur Farbtemperatur. Licht ist nämlich nicht gleich Licht. Die Farbe hat einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung des Lichts. Bei einer Farbtemperatur bis 3300 Kelvin ist von warmweißem Licht die Rede. Dieses Licht ist besonders gemütlich und angenehm. Neutralweißes Licht liegt im Bereich von 3.500 bis 5300 Kelvin und bietet Vorteile zum Beispiel bei der Büroarbeit und überall dort, wo sich der Nutzer konzentrieren möchte. Ab 5300 Kelvin ist von besonders hellem Tageslichtweiß die Rede.
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Marc Hettenberger
Redakteuer bei bauabenteuer.de und Hobby-Handwerker